16. April 2022, 11:00 Uhr

Frühlingskonzert mit dem Landesjugendorchester NRW

75 Schüler*Innen proben derzeit schon fleißig, um uns an Karsamstag mit ihrer öffentlichen Generalprobe begeistern zu können. Seit 37 Jahren ist das Landesjugendorchester regelmäßig bei uns zu Gast. Wir freuen uns immer wieder über diese gelungene Kooperation und die wunderbaren Konzerte mit namhaften Dirigenten und erstklassigen Solisten. Dieses Mal präsentiert das LJO NRW, unter der Leitung von Sebastian Tewinkel, zusammen mit der Solo-Violinistin Julia Becker (beide gehörten vor vielen Jahren auch zum LJO-Orchester):

Die „Four Sea Interludes“ von Britten sind imposante Zwischenspiele aus der ersten erfolgreichen Oper „Peter Grimes“ des britischen Komponisten und Dirigenten. Im Zentrum des Werkes steht die tragische Geschichte eines Fischers, der als gesellschaftlicher Außenseiter von den Bewohnern seines Heimatdorfes nach dem mysteriösen, aber zufälligen Tod zweier seiner Lehrlinge des Mordes bezichtigt wird und sich schließlich auf hoher See ertränkt. Die Zwischenspiele führen die Zuhörer*Innen dabei nicht nur szenisch von einem Ort zum anderen, sondern reflektieren auch den inneren Konflikt der Figuren.

Ralph Vaughan Williams einsätziges Werk „The Lark Ascending“ für Solovioline und Orchester ist nicht nur in Großbritannien eines der bekanntesten und beliebtesten Werke der klassischen Musik. Seine pastorale und nostalgische Grundstimmung lässt schnell vergessen, wie radikal und neu die Komposition zu ihrer Entstehungszeit war und dass sie unter dem Eindruck des einsetzenden 1. Weltkrieges entstanden ist. Das Werk ist inspiriert von dem gleichnamigen Gedicht des englischen Schriftstellers George Meredith, in dem er eine sich in die Luft erhebende Lerche beschreibt. Genau wie die Lerche, so erhebt sich die Solovioline in dieser Komposition in pentatonischen Kreisen und virtuosen Kaskaden über dem sich langsam und gemächlich bewegenden Orchester. Das Werk spiegelt die Liebe des Komponisten zur Natur, zur englischen Landschaft und deren Erhabenheit wider, kann aber im historischen Rückblick auch als Ruhe vor dem Sturm gehört werden. Als Soloviolinistin ist hier Julia Becker zu hören, die Erste Konzertmeisterin beim Tonhalle-Orchester in Zürich und Mitglied im „Lucerne Festival Orchestra“.

Ferner gehört die „Enigma Variationen op. 36“ von Edward Elgar zum Programm. Unzählige Mythen und Spekulationen ranken um den geheimnisvollen Titel „Enigma (Rätsel)“ dieser Komposition. Elgar selbst merkte dazu an: „Das Rätsel selbst werde ich nicht erläutern. Sein ‚dunkles Geheimnis‘ darf nicht erraten werden. Außerdem geht durch und über den ganzen Satz ein anderes, größeres Thema, das aber nicht gespielt wird“. Dass das Thema (die ersten sechs Takte des Werkes) direkt mit Elgar verbunden ist, liegt recht unzweifelhaft auf der Hand.

Die Freund*Innen klassischer Musik dürfen sich also wieder auf ein anspruchsvolles Konzert freuen mit dem sie in die Osterfeiertage starten können.

 

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